Vor allem bei Facebook, aber auch bei Twitter gibt es mittlerweile massive Probleme wegen Hass-Kommentaren, von denen auch Journalistinnen und Journalisten in großer Zahl betroffen sind. Zuletzt wurden Kai Diekmann (BILD-Hrsg.) sowie mehrere Redakteure von BILD und stern.de auf Twitter bedroht. Das Netzwerk reagierte auf die die von Diekmann gemeldeten Verstöße recht zügig mit der Sperrung der entsprechenden Accounts.
Facebook stand indessen lange in der Kritik,  bei gemeldeten Hass- und Drohkommentare nicht schnell genug zu agieren und seiner Verantwortung  damit nicht gerecht zu werden.  Die Debatte über den Umgang des größten sozialen Netzwerks mit „Hate-Speech“ hatte sich im Zuge der Flüchtlingskrise und der damit einhergehenden Zunahme fremdenfeindlicher Kommentare deutlich verschärft. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) erhöhte deshalb den Druck auf Facebook,  wirksam gegen die Hetze im Netz vorzugehen. Nun wurde endlich ein Unternehmen beauftragt, das von Deutschland aus gegen Hass-Kommentare und Mobbing aktiv werden soll.

Der Berliner Zeitung geht das Löschen in vielen Fällen ohnehin nicht weit genug. „Dass Nutzer in Online-Foren verbal über die Stränge schlagen – kann passieren. Dass in sozialen Netzwerken aber zu Gewalt gegen Einzelpersonen aufgerufen wird – das ist nicht hinzunehmen“, verkündet der Ressortleiter Berlin/Bandenburg, Arno Schrupp. Ab sofort werde die Berliner Zeitung gegen alle Personen juristisch vorgehen, die „unsere Redakteure bedrohen und diffamieren“. Es dürfe nicht sein, dass „einige Menschen im Internet mit Verleumdungen, Drohungen und Beleidigungen die Meinungs- und Deutungshoheit erlangen“, so Schrupp. Eine erste Strafanzeige sei bereits gestellt.

Ein guter und wichtiger Schritt der Berliner Kollegen, dem andere Redaktionen folgen sollten.