Ein ZDF-Team wurde für die Dauer von 45 Minuten von Polizisten am Filmen auf einer Pegida-Demonstration in Dresden gehindert. „Das ist ein durch nichts zu rechtfertigender Eingriff in die Pressefreiheit“, kritisiert DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall das Vorgehen der Polizeibeamten.
Ein Video der Szene verbreitete sich rasant auf Twitter:
#Pegidawirkt – Sächsische Polizeibeamte machen sich zur Exekutive von #Pegida / #AfD -Anhängern und behindern TV-Team, das für @ZDF @Frontal21 dreht. Hier ein Auszug, die polizeiliche Maßnahme dauerte ca. 45 min. Zeitungskollegen aus #Dresden berichten von ähnlichen Vorfällen. pic.twitter.com/m1erCDU9WJ
— Arndt Ginzel (@GKDJournalisten) August 18, 2018
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer verteidigte die Beamten – und erntet dafür scharfe Kritik. Der DJV-Vorsitzende Frank Überall hat deshalb nach dem Bekanntwerden der Vorfälle den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, Landesinnenminister Roland Wöller und den Landespolizeipräsidenten Jürgen Georgie eingeladen, das „offenbar gestörte Verhältnis“ der sächsischen Polizei zu den Journalistinnen und Journalisten auf dem diesjährigen DJV-Verbandstag am 4. November in Dresden zu erklären. „Der Vorfall vom Wochenende war nicht der erste Zwischenfall“, so der DJV-Vorsitzende. „Neu daran ist aber, dass der Ministerpräsident ohne Kenntnis der Fakten behauptet, die Polizei habe keine Fehler gemacht. Das muss er uns erklären.“
Update: 20.08.2018, 14:50 Uhr: Die Dresdner Polizei hat bezüglich der Vorwürfe Stellung bezogen.